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Laborbedarf in der Hobbypilzzucht - welche Materialien machen Sinn?

Aktualisiert: 30. Jan.

Labor Utensilien, die in der Hobby-Pilzzucht nützlich sind

Die Zucht von Pilzen ist ein faszinierendes Hobby, das immer mehr Menschen für sich entdecken. Das Einrichten eines eigenen kleinen Pilzlaboratoriums ist ein entscheidender Schritt in dieses aufregende Gebiet. Doch bevor ambitionierte Hobby-Mykologen loslegen können, sollten sie verstehen, welcher Laborbedarf sinnvoll und notwendig ist, um ihre Pilzzucht erfolgreich zu betreiben. In diesem Artikel werden wir die wesentlichen Materialien und Gerätschaften vorstellen, die für die Hobbypilzzucht unerlässlich sind. Wir behandeln auch, wie man mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein funktionales und effektives Pilzlabor etablieren kann. Der Mehrwert für Sie als Leser liegt darin, einen klaren Überblick und praktische Hinweise zu erhalten, um mit der Pilzzucht so effizient und unkompliziert wie möglich starten zu können.


Grundausstattung für die Hobbypilzzucht


Wer die Pilzzucht als Hobby für sich entdeckt hat, steht vor der Frage, welche Ausstattung für die eigene Pilzzucht notwendig ist. Eine gut überlegte Grundausstattung an Laborbedarf für die Hobbypilzzucht bildet das Herzstück eines jeden Pilzlaboratoriums und ist entscheidend für das Gelingen der Zucht. Welches Zubehör Sinn macht, und was nicht unbedingt nötig ist, behandeln wir in diesem Beitrag, außerdem beantworten wir viele Fragen. Wir verschaffen uns einen Überblick über verfügbares Zubehör nach Tätigkeitsgebiet.

Was möchte ich tun, was brauche ich dafür? Los geht's! Die Bilder sind anklickbar und führen zum passenden Produkt

1. Flüssige Kulturen herstellen und vermehren

Wer Geld sparen und seine Pilzbrut selbst machen möchte, benötigt das Ausgangsmaterial, das Myzel. Im Hobby- wie im gewerblichen Bereich hat sich flüssiges Myzel bestens bewärt. Das Myzel schwimmt in einer Nährlösung, eine winzige Menge von 1-2 ml genügt schon, um einen Liter Getreide zu beimpfen und gute günstige Pilzbrut zu machen. Flüssigmyzel gibt es vom Profizüchter in großer Sortenwahl günstig zu kaufen, mit einem Glas voll Nährlösung kann man massenhaft Myzel herstellen, das sehr lange hält und enorm ergiebig ist. Benötigtes Zubehör:


Unsere Meinung: Kleinteile günstig anzuschaffen, einfache Handhabung, Dampfkochtopf oft vorhanden, Neukauf nur für ambitionierte Hobby-Mykologen sinnvoll. Magnetrührgerät für passionierte Hobbyzüchter sinnvoll, da kleine Anschaffung.


2. Pilze klonen, Reinkulturen herstellen

Sie haben beim Sammeln oder im Supermarkt einen besonderen Pilz gefunden, den Sie weiter züchten wollen, dann stellen Sie eine Reinkultur in einer Petrischale her.


Im sauberen Inneren des Pilzes wird mit dem Skalkpell ein keines Stück Gewebe entnommen und auf die Petrischale gegeben. Diese wird mit Parafilm verschlossen, einem haftenden, dehnbaren und atmungsaktiven Kunststoff-Film, der sie keimfrei abschließt. Parafilm lässt sich aber auch zum Verschließen anderer Gefäße gut einsetzen. DIESES VIDEO zeigt die Anwendung. Benötigtes Zubehör:



Unsere Meinung: Günstige Kleinteile, die am Anfang eines Pilzzucht-Hobbies nicht notwendig sind, aber mit steigendem Interesse am Thema eine sinnvolle Ergänzung darstellen.


3. Getreidebrut aus Flüssigmyzel selbst herstellen


Substrat wie Stroh oder Sägemehl beimpft man gewöhnlich mit Körnerbrut. Recht bald möchte man sich Pilzbrut nicht mehr kaufen müssen und möchte sie selbst herstellen. Mit Myzelspritzen lässt sich sterilisiertes Getreide einfach und günstig beimpfen. Getreide stellt man entweder im Dampfkochtopf in einem Glas mit Injektionsport und Atmungsfilter oder in einem Microfilterbeutel mit Injektionsport selbst her. Wer den Herstellungsschritt überspringen will, kann sich fertig sterilisiertes Getreide im Beutel kaufen. Benötigtes Zubehör:



Unsere Meinung: Flüssigmyzel ist leicht einzusetzen und sehr ergiebig. Körnerbrut in Gläsern herzustellen ist nachhaltig, die durchwachsene Brut aber schwer aufzuschütteln. Beutel mit Injektionsort mit durchwachsener Brut lassen sich leicht auflockern und verwenden. Wer selbst Beutel befüllt, sollte über ein Folien-Schweißgerät verfügen. Auf Dampfkochtopf und evtl. Microfilter-Beutel + Schweißgerät kann verzichten, wer auf fertig sterilisierte Getreidebeutel zurückgreift.


4. Substrate und Getreide sterilisieren


Während Stroh oder reines Sägemehl noch durch Pasteurisieren einfach mit kochendem Wasser übergossen und so weitgehend keimfrei gemacht werden kann, müssen nährstoffreiche Substrate im Dampfkochtopf oder Autoklaven sterilisiert werden. Es bedeutet mehr Aufwand, erhöht aber den Ertrag und die Ertragssicherheit und verhindert Kontaminationen. Benötigtes Zubehör:



Unsere Meinung: Wer die Hobbypilzzucht intensiver betreiben und vieles selbst herstellen will, ist mit einem Dampfkochtopf gut beraten. Er sollte nur groß genug sein, sodass auch Substratbeutel halbwegs effizient sterilisiert werden können. Ein Volumen ab 10 Liter ist sinnvoll. Abstandsgitter verwenden, damit die Beutel nicht am Boden anschmelzen. Wer nicht in einen Topf investieren will, ist mit fertig sterilisierten Substratblöcken besser beraten.


5. Glovebox oder Still Air Box

Wenn man Pilze klonen, mit Kulturen auf Petrischalen arbeiten, Pilzbrut steril vermehren und Substrate ohne Kontaminationsgefahr beimpfen will, sollte die Umgebung so rein wie möglich sein. Eine große Kunststoff-Box, in die man seitlich zwei runde Löcher schneidet und daran langarmige Gummihandschuhe befestigt, kann diesen beinahe sterilen Raum bieten. Die Gegenstände werden in die Box gegeben, der Deckel wird geschlossen, und über die befestigten Handschuhe kann man in der Box alles desinfizieren und rein arbeiten. Zugegeben, das Bild ist nicht ganz exakt, aber der Sinn wird hoffentlich verständlich.

Unsere Meinung: Wer gerne bastelt, kann sich eine solche Box recht preiswert herstellen. Sie ist etwas umständlich in der Handhabung, da man nicht wirklich frei arbeiten kann, bietet aber einen reinen Raum für intensivere Pilzexperimente und Beimpfungsarbeiten. Man kann auf die Box verzichten, wenn man in einem Raum ohne Windzug und gut desinfizierten Oberflächen arbeitet, die Kulturen nur ganz kurz öffnet und vorsichtig arbeitet, hat dann aber eine höhere Kontaminationsgefahr.


Sterilisation und Hygiene: Unverzichtbar für den Erfolg


Einer der wichtigsten Aspekte in der Hobbypilzzucht ist die Sterilisation und Aufrechterhaltung einer hygienischen Umgebung. Pilze sind nicht die einzigen Organismen, die sich auf Nährstoffreichen Medien wohl fühlen - Bakterien, Hefen und Schimmel können ebenso gedeihen und die Kulturen verunreinigen. Die Konsequenz: Pilzkulturen wachsen schlecht oder gar nicht, und die ganze Mühe war umsonst.

Um dies zu verhindern, sind die richtigen Sterilisationsmethoden essentiell. Ein Hochdrucktopf oder Autoklav, der pflanzliche Substrate und Werkzeuge mit Dampf sterilisiert, ist unentbehrlich. Neben der Hochdrucksterilisation ist die Verwendung von Desinfektionsmitteln wie Isopropanol oder Ethanol für Oberflächen und Werkzeuge unerlässlich.


  1. Werkzeuge nach jeder Benutzung sterilisieren.

  2. Arbeitsflächen vor und nach jeder Sitzung säubern.

  3. Luftfilter und Luftreiniger regelmäßig überprüfen und reinigen.

  4. Personenhygiene beachten, zum Beispiel Hände waschen und desinfizieren.

Zusätzlich ist es wichtig, während der Arbeit Handschuhe zu tragen und einen Mundschutz zu benutzen, um zu verhindern, dass potentiell verunreinigende Partikel in die Pilzkulturen gelangen. Ein umfassendes Verständnis für die Prozesse der Sterilisation und eine strikte Umsetzung von Hygienemaßnahmen bilden somit die Grundlage für den Erfolg in der Hobbypilzzucht.


Inkubation und Kultivierung: Wichtige Schritte im Pilzzuchtprozess



Nachdem das Myzel erfolgreich auf einem sterilen Nährmedium kultiviert wurde, folgen die entscheidenden Schritte der Inkubation und Kultivierung. Diese Phasen sind ausschlaggebend dafür, dass aus den kleinen Myzelinseln letztendlich essbare Pilze werden. Die Inkubation umfasst den Zeitraum, in dem das Myzel bei optimalen Bedingungen wächst und das gesamte Substrat durchzieht.

In dieser Phase sind konstante Temperaturen und ein passendes Mikroklima unverzichtbar. Inkubationsschränke oder speziell hergerichtete Räume ermöglichen die Kontrolle der Umgebungsbedingungen, sodass das Myzel sich ungestört entwickeln kann. Jede Pilzart hat ihre individuellen Bedürfnisse bezüglich Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die es zu beachten gilt.


  • Kontrolle der Temperatur je nach Bedürfnis der Pilzart.

  • Überwachung und Einstellung einer hohen Luftfeuchtigkeit, um Austrocknung des Myzels zu verhindern.

  • Lichtverhältnisse anpassen, falls für die jeweilige Pilzart erforderlich.

  • Regelmäßiges Lüften, um einen Luftaustausch zu gewährleisten und CO2-Ansammlungen zu vermeiden.

Die richtigen Kultivierungsbedingungen sind das Ergebnis von Beobachtung und Anpassung. Eine erfolgreiche Inkubation führt zu einem kräftigen, gleichmäßig gewachsenen Myzelteppich und ist die Vorstufe zur Fruchtkörperbildung - dem Höhepunkt jeder Pilzzucht. Die Beachtung dieser Kriterien während der Inkubations- und Kultivierungsphase erhöht die Chance auf eine ertragreiche Ernte beträchtlich.


Fehler vermeiden: Häufige Stolpersteine in der Pilzzucht


Die Pilzzucht kann zwar ein bereicherndes Hobby sein, aber sie birgt auch Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Einige Fehler sind dabei so typisch, dass sie als Stolpersteine in der Pilzzucht bekannt sind. Es lohnt sich, diese Fallstricke zu kennen und möglichst zu umgehen, um Frustration zu vermeiden und den Zuchterfolg zu sichern.

Zu den häufigsten Problemen zählen:


  • Unzureichende Sterilisation: Selbst die kleinste Nachlässigkeit kann zu Kontaminationen führen.

  • Mangelnde Hygiene beim Umgang mit Materialien: Sauberkeit ist das A und O in jedem Pilzlabor.

  • Verwendung von unpassenden Substraten: Nicht jedes Substrat eignet sich für jede Pilzart.

  • Geringe Luftfeuchtigkeit oder falsche Temperaturbedingungen: Das Klima im Zuchtraum muss sorgfältig überwacht und gesteuert werden.

  • Vernachlässigung der regelmäßigen Kontrolle der Kulturen: Periodische Inspektionen sind notwendig, um Probleme frühzeitig zu erkennen.

Durch das Antizipieren dieser Fehlerquellen und das Schaffen geeigneter Rahmenbedingungen, können diese Stolpersteine effektiv vermieden werden. Die stetige Weiterbildung und Erfahrungssammlung tragen dazu bei, die Pilzzucht erfolgreich und mit Freude zu betreiben.



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