Wir werden oft gefragt, ob man beim Anbau von Austernseitlingen die Folie ganz entfernen soll, oder nur ein kleines Loch in die Folie geschnitten werden muss. Wir haben zu dieser Frage ein kurzes Erkärungs-Video aufgenommen, das wir in diesem Artikel vorstellen wollen:
Wenn man sieht, dass in seiner Kultur vor allem an der Oberseite des Blocks bereits Fruchtungsansätze sprießen, ist man leicht verleitet, ihnen allen die Chance zur Fruchtung geben zu wollen, denn man möchte ja eine große Ernte haben.
Doch so einfach ist das nicht. Man muss beachten, dass es eine Verhältnismäßigkeit zwischen Anzahl der Fruchtungen und der Größe der Fruchtkörper gibt.
Das bedeutet: Gibt es viele Fruchtungsasätze, erhält man in aller Regel viele kleine Pilze. Lässt man den Block aber nur an einer Stelle fruchten, dann gibt es eine einzelne Traube von Pilzen, die weniger, dafür sehr große und meist viel ästhetischere Pilze hervorbringt.
Es bleibt also genau genommen die Qual der Wahl, möchte ich eher kleinere Pilze und dafür eine große Menge, oder lieber wenige große Pilze, wobei diese Frage wohl vorrangig vom gedachten Verwendungszweck abhängt.
Möchte man die Pilze für ein Rezept verwenden, wo sie verarbeitet werden, ist die Form wohl eher egal. Möchte man sie aber grillen oder zu einem Pilzschnitzel panieren, spielt die Größe doch wohl schon eine Rolle.
Im Übrigen verändert sich das zu erwartende Erntegewicht nicht, egal welche Variante man wählt. Der Block kann nur eine bestimme Masse Pilze bilden. Danach braucht er eine Ruhepause, um eine neue Fruchtung vorzubereiten.
Wir empfehlen Euch die Methode mit einer Fruchtungsstelle. Hier wird mit einem scharfen Messer oder Skalpell die Folie eingeschnitten, oder man schneidet ein kleines "Fenster" in die Folie hinein. Ca 5cm sind absolut ausreichend.
Woher kommt die Fruchtung in der Tüte?
Die spontane Fruchtung ist leicht zu erklären. Wenn das Myzel das Substrat komplett besiedelt hat, dann beginnt der Pilz, die Vorbereitungen für die spätere Fruchtung zu treffen, das Myzel verdickt sich und winzige Ansätze werden gebildet. Der Pilz spürt einfach, dass es "Zeit ist" und beginnt irgendwann zu wachsen. Wenn dann noch ein äußerer Reiz wie eine Temperaturveränderung hinzu kommt, wird die Fruchtung stimuliert. Gibt es Fruchtungsansätze, ist das kein Drama. Werden sie nicht zum Fruchten gebracht, wird die Energie aus den Ansätzen mit der Zeit wieder zurück gezogen und anderen Fruchtungen zur Verfügung gestellt.
Wenn Euch das Video gefallen, würden wir uns natürlich noch freuen, wenn Ihr den Kanal abonniert, das unterstützt uns. Vielen Dank!
Alles Gute! Euer Team von www.edelpilze.de
Comments